Zahnreport 2013 der BARMER GEK

Daten der zahnärztlichen Versorgungsforschung stellte die BARMER GEK aktuell im Zahnreport 2013 zusammen.

Neben umfassenden bevölkerungsbezogenen Auswertungen von Zahnersatzleistungen geht der Report erstmals auf die Gruppenprophylaxe in Kindergärten und Schulen ein. Die Autoren ergänzen die Maßnahmen-Dokumentation der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Jugendzahnpflege e. V. (DAJ) um den Bezug auf die allgemeine Bevölkerung. Im weiteren vergleichen sie länderspezifisch den Anteil der durch gruppenprophylaktische Impulse erreichten bzw. zahnärztlich untersuchten Kinder und Jugendlichen mit denjenigen, die im Rahmen der FU (Kleinkinder) oder der IP vom niedergelassenen Zahnarzt untersucht wurden.  

Auch wenn die Inanspruchnahme der zahnärztlichen Früherkennungsuntersuchungen im 30. bis 72. Lebensmonat (FU) auf einem niedrigen Niveau von knapp oberhalb 30 % der Versicherten dieser Altersgruppe liegt, kann auf Grund der Gruppenprohylaxe in den Kindergärten davon ausgegangen werden, dass der Anteil untersuchter Kindergartenkinder insgesamt höher liegt. Sowohl die Inanspruchnahme der IP-Leistungen als auch die Untersuchungsrate in den Kindergärten ist in den neuen Ländern höher.

Der Zahnreport zitiert neben dem letzten Gutachten über die Epidemiologischen Begleituntersuchungen zur Gruppenprophylaxe (Pieper 2009) mit Werten zur Zahngesundheit ("Dabei ist zu beobachten, dass 3-jährige Kinder häufig bereits mit Karies in die Kita eintreten. Außerdem ist zu konstatieren, dass fast die Hälfte der kariösen Milchzähne nach wie vor unbehandelt bleibt.") eine aktuelle Studie der Universität Jena (Rojas, Lüdecke, Heinrich-Weltzien 2013), die im Schuljahr 2009/10 in zehn Landkreisen bzw. kreisfreien Städten Brandenburgs 661 Kinder im Alter von 13 bis 36 Monaten untersuchte: "5,3 % der Kinder hatten bereits eine klinische Karies und bei 7,4 % der Kleinkinder wurde beginnende Karies festgestellt. Die 25 bis 36 Monate alten Kinder weisen häufiger Karies auf als Kinder im Alter von 13 bis 24 Monaten. 2 % der Kinder vereinten 52 % des Kariesbefalls auf sich. Lediglich 19,9 % aller kariösen Zähne waren saniert. Die Auswertungen ergaben weiterhin, dass Kinder mit Karies signifikant länger die Saugerflasche verabreicht bekamen und öfter nächtlichen Zugang zur Flasche hatten. Die Eltern waren häufiger jünger als 20 Jahre alt und hatten signifikant häufiger einen niedrigen Sozialstatus. Die Kinder wuchsen vielfach mit alleinerziehenden Elternteilen auf, waren mehrheitlich erst nach dem 2. Lebensjahr erstmalig beim Zahnarzt und erhielten dort oft keine Aufklärung zur frühkindlichen Karies."

Der BARMER GEK Zahnreport zieht den Schluss, dass die Früherkennungsuntersuchung, die die Ernährungs- und Mundhygieneberatung der Erziehungsberechtigten einschließt, möglicherweise zu spät einsetzt. Aus Sicht des Öffentlichen Gesundheitsdienstes bietet der Ausbau der Betreuungsplätze für die unter 3-Jährigen in den Kindertageseinrichtungen die Chance sich auch im Bereich der Gruppenprophylaxe vermehrt dieser Problematik zu öffnen.

Quelle: BARMER GEK

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