10 Jahre Bündnis Gesund Aufwachsen im Land Brandenburg

Mehr Chancen für ein gesundes Aufwachsen aller Kinder!

Unter diesem Motto fand am 9. April 2014 mit mehr als 180 Teilnehmerinnen und Teilnehmern das 5. Plenum des Bündnisses Gesund Aufwachsen im Rahmen der Kindergesundheitskonferenz Brandenburg statt. Die Ministerin für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg Frau Anita Tack würdigte die engagierte Arbeit aller Beteiligten des Bündnisses, die es ermöglicht, dass Kinder und Jugendliche annähernd gleiche und immer bessere Entwicklungschancen in Brandenburg bekommen. Mit eindrucksvollen Ergebnissen belegte die Ministerin die herausragende Arbeit des Bündnisses Gesund Aufwachsen und unterstrich erneut, dass durch den Einsatz aller Beteiligten in der Arbeitsgruppe Mundgesundheit die Rate der Kinder mit einem naturgesunden, kariesfreien Gebiss im Alter von drei und fünf Jahren in den zehn Jahren seit Gründung des Bündnisses stetig auf jetzt 86 und 65 Prozent gestiegen ist.

Vor 10 Jahren setzte das Land Brandenburg einen Gesundheitszieleprozess in Gang, der sich gegenüber anderen Gesundheitszielen durch den Settingansatz besonders auszeichnet. In Brandenburg werden zugehende Strukturen stark gemacht, was genau der richtige Weg ist. Wie Professor Hurrelmann in seiner Analyse betont, ist in Brandenburg vieles auf dem richtigen Weg, da nicht mehr gewartet wird, dass Kinder und deren Eltern Unterstützungsangebote in Anspruch nehmen. Vielmehr werden Familien in schwierigen sozialen Lagen frühzeitig und unmittelbar in ihrem Lebensumfeld angesprochen und Angebote genau dort platziert.
Die wesentliche Arbeit im Bündnis leisten dessen fünf Arbeitsgruppen. Themen und Handlungsfelder des Bündnisses sind:

  • AG Bewegung, Ernährung und Stressbewältigung, 
  • AG Frühe Hilfen und Pädiatrische Versorgung, 
  • AG Mundgesundheit, 
  • AG Seelische Gesundheit und die 
  • AG Unfall- und Gewaltprävention.

Zentraler Arbeitsinhalt der AG Mundgesundheit ist die Ausgestaltung der Regelungen des § 21 SGB V. Die Arbeitsgruppe ist intensiv bemüht, die erreichte flächendeckende gruppenprophylaktische Betreuung der zwei- bis zwölfjährigen Kinder zu verstetigen und Jugendliche bis zum 16. Lebensjahr einzubeziehen. Bereits seit 2010 werden Kleinkinder unter zwei Jahren gruppenprophylaktisch betreut unter Einbezug der Sorgeberechtigten und Multiplikatoren. In den zehn Jahren des Bestehens des Bündnisses Gesund Aufwachsen konnte die Arbeitsgruppe Mundgesundheit deutlich machen, dass Mundgesundheit ein integraler Bestandteil der Kindergesundheit ist und dies immer wieder in das Bewusstsein der Akteure transportiert gehört.

Datenbasis und wissenschaftliche Fundierung zur Steuerung der bedarfsgerechten und zielgruppenorientierten Angebote ist der AG ein zentrales Anliegen. Bereits 2008 konnten im Gesundheitsbericht „Gesunde Zähne für ein fröhliches Lachen“ Herausforderungen und Möglichkeiten dargestellt werden, wie frühkindliche Karies vermieden werden kann. Das Projekt „Frühkindliche Karies und assoziierte Risikofaktoren bei Kleinkindern im Land Brandenburg“ entstand folgerichtig in Kooperation mit der Universität Jena. Im Bundesgesundheitsblatt schließlich wurde das im Jahre 2012 abgeschlossene Projekt veröffentlicht und als zentrales Ergebnis der settingorientierte, interdisziplinäre und präventive Betreuungsansatz neben der Notwendigkeit individueller Vorsorgemaßnahmen bestätigt. Die Arbeitsgruppe Mundgesundheit blickt auf weitere erfolgreiche Aktivitäten, sodass Präventionsprogramme wie „Kita mit Biss“ mittlerweile in zwei Regionen des Landes Nordrhein-Westfalen umgesetzt werden. Das ist im besten Sinne gelebter Föderalismus. Darüber hinaus ist die Veröffentlichung des Gesundheitsberichtes „Gemeinsam für gesunde Kinderzähne – 20 Jahre Gruppenprophylaxe im Land Brandenburg“ aus dem Jahr 2013 als ein Meilenstein in einer Landesgesundheitsberichterstattung zu werten.

Die Botschaft aus 10 Jahren Bündnis Gesund Aufwachsen ist klar; zur intersektoralen Arbeit gibt es keine Alternative und es liegen viele Konzepte vor, die umgesetzt werden müssen.

Dem Leitgedanken des Landes NRW „Kein Kind zurücklassen“ zufolge, müssen sich alle Beteiligten nicht nur aus dem Gesundheitsbereich, sondern auch aus dem Bildungsbereich, den Wohlfahrtsverbänden und den Jugendhilfe- und Sozialhilfeträgern zusammenfinden und Verantwortung für die Kinder und Jugendlichen tragen. Diesem Ansinnen hat sich das Land Brandenburg früh verpflichtet gefühlt und ist dabei, Vorreiter für die kommenden 10 Jahre zu sein.

Herzlichen Glückwunsch Brandenburg.

Weitere Informationen unter Bündnis Gesund Aufwachsen in Brandenburg

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