"Präventionspreis Frühkindliche Karies " vergeben
BZÖG-Mitglieder unter den Preisträgern - Herzlichen Glückwunsch!
Die INITIATIVE für eine MUNDGESUNDE ZUKUNFT DEUTSCHLANDS, die sich im März 2015 unter der Regie von BZÄK und CP GABA gegründet hatte, ehrte am 6. November 2015 auf dem Deutschen Zahnärztetag in Frankfurt ausgewählte Programme, die nachweislich die Mundgesundheit kleiner Kinder verbessert haben. Dabei habe die Jury aus vier Experten besonders darauf geachtet, dass die Konzepte und Projekte wissenschaftlich fundiert, bundesweit umsetzbar und dazu geeignet sind, Eltern, Erziehungsberechtigte und Betreuer für ein verbessertes Ernährungs- und Mundhygieneverhalten zu sensibilisieren und zur Umsetzung zu motivieren.
Zwei Preise gingen an Teams aus dem Öffentlichen Gesundheitswesen:
Dr. Gudrun Rojas und Bettina Bels nahmen für das Autorenteam den dritten Preis für das über Brandenburgs Grenzen hinaus bekannte Präventionsprogramm "Kita mit Biss" entgegen. Das Ernährungs- und Aufklärungsprogramm verfolgt das Ziel, die Mundgesundheit der Jüngsten zu fördern und einen mundgesundheitsförderlichen Kita-Alltag zu schaffen. Kitas, die die praktikablen Handlungsleitlinien des Programms umsetzen, erhalten eine Zertifizierung als „Kita mit Biss“. Das best-practice-Modell setzt damit überprüfbare gesundheitliche Qualitätsstandards für Kitas, die unter Einbeziehung von Eltern und Erziehern realisiert werden. Lesen Sie dazu auch ein Interview des Kooperationsverbundes Gesundheitliche Chancengleichheit mit Frau Dr. Rojas.
Dr. Michael Schäfer erhielt den zweiten Preis für das Präventionsprogramm "Zukunft für Kinder in Düsseldorf". Es bietet koordinierte Hilfen für Eltern und Kinder im Alter bis drei Jahre, mit denen insbesondere Risikofamilien frühzeitig und gezielt angesprochen werden können. Die von einer städtischen Clearingstelle koordinierten Leistungen umfassen dabei neben Ernährungsberatung auch Bildungsangebote und Kariesprophylaxe.
Auf den ersten Platz wählte die Jury das Konzept "Zahnärztliche Gesundheitsfrühförderung interdisziplinär" der Medizinischen Hochschule Hannover unter Leitung von Prof. Dr. Hüsamettin Günay. Es begleitet werdende Mütter und ihre Kinder in der Schwangerschaft. Ziel ist, Mütter über Mundgesundheit aufzuklären und sie zu unterstützen, etwa indem Beratungsangebote integriert werden und Möglichkeiten geschaffen werden zur Wahrnehmung zahnmedizinischer Vorsorgeuntersuchungen und Aufnahme in den Mutterpass und das Kinder-Vorsorgeheft. Prof. Günay stellte das Betreuungskonzept auf dem 58. Bundeskongress vor (ZGD 3.08).
Mit einem Sonderpreis ehrte die Jury die von Roswitha Schneider eingereichte Arbeit der Stiftung Pro Kind. Mit ihrem Hausbesuchsprogramm setzt die Präventionsarbeit bereits im zweiten Drittel der Schwangerschaft von Erstgebärenden an. Ausgebildete Familienbegleiterinnen suchen sozial belastete Familien auf und betreuen sie über einen Zeitraum von bis zu zwei Jahren intensiv. Angeboten wird unter anderem eine Begleitung zum Zahnarztbesuch.
Die Initiative soll 2016 fortgeführt werden. Neben dem Thema Frühkindliche Karies wird dann zunehmend auch die Zahnpflege von älteren und pflegebedürftigen Menschen in den Fokus rücken, informieren die Initiatoren.
Quelle: bzaek