Zukunftsforum Public Health gibt Emp­fehlungen für die Um­setzung und Aus­gestaltung des Paktes für den ÖGD

Im Konjunkturpaket der Bundesregierung ist eine personelle, finanzielle und technische Stärkung des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD) vorgesehen. Dieser Pakt für den ÖGD soll gemeinsam mit den Ländern und Kommunen umgesetzt werden. Dieser Plan ist mit Nachdruck zu begrüßen. Er bietet die Chance, den ÖGD langfristig substantiell zu stärken und damit die Bevölkerungsgesundheit in Deutschland auch jenseits der aktuellen und künftiger Ausbruchssituationen zu schützen und zu fördern. Ob dieses große Potential realisiert wird, hängt nicht zuletzt von der Ausgestaltung und Umsetzung des Paktes ab.

Mitglieder der Steuerungsgruppe des Zukunftsforums Public Health haben anhängende Empfehlungen für die Ausgestaltung des Paktes erarbeitet – gemeinsam mit dem Bundesverband der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes, der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Soziologie, der Deutschen Gesellschaft für Public Health, der Deutschen Gesellschaft für Sozialpädiatrie und Jugendmedizin und dem Nachwuchsnetzwerk Öffentliche Gesundheit.

Zentrale Empfehlungen:

  • Bei der Ausformulierung und Ausgestaltung des Paktes sollten VertreterInnen des ÖGDs aller Ebenen aktiv einbezogen werden, darunter Berufsverbände und Nachwuchsfachkräfte, ebenso wie wissenschaftliche ExpertInnen aus dem Public-Health-Bereich.
    Die Maßnahmen sollten in ein Gesamtkonzept zur Zukunft des ÖGD eingebettet werden. Dabei sind auch strukturelle Veränderungen in den Blick zu nehmen.
  • Besonders wichtig ist es, folgende Bereiche zu adressieren: Personalausstattung und –gewinnung, Finanzierung, Ausbildung, Digitalisierung, strategische Planung und Organisation
  • Maßgabe bei der Ausgestaltung des Paktes sollte das Leitbild des ÖGD sein, das 2018 von der Gesundheitsministerkonferenz der Länder beschlossen wurde.
  • Zentral ist eine Orientierung an den prioritären Bedarfen der Bevölkerungsgesundheit. Dazu gehören neben dem Infektionsschutz: die Prävention nichtübertragbarer Krankheiten, eine strukturelle Stärkung des ÖGD auf kommunaler, Landes- und Bundesebene, eine Stärkung der wissenschaftlichen Basis des ÖGD in Forschung und Lehre, die Förderung der gesundheitlichen Chancengleichheit, die Multiprofessionalität und Interdisziplinarität der Arbeit, eine umfassende Nutzung digitaler Technik, eine proaktive Wahrnehmung von Planungs- und Koordinationsaufgaben

Quelle: zukunftsforum-public-health.de

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