Zukunftsforum Öffentliche Gesundheit: Mehr Gesundheit für alle
Maßnahmen von Public Health haben in der Vergangenheit wesentlich dazu beigetragen, Krankheit zu vermeiden, Leben zu verlängern und Gesundheit zu fördern. Um dieses Potential auch in Zukunft umfassend einzulösen, braucht Deutschland eine Public-Health-Strategie. Eine Voraussetzung und zentraler Baustein hierfür ist die erfolgreiche Zusammenarbeit von Praxis, Politik und Wissenschaft. Mit diesem Ziel vor Augen sollte das dritte Symposium des Zukunftsforums Public Health bestehende Ansätze und internationale Erfahrungen mit erfolgreichen Modellen des Zusammenwirkens von Praxis, Politik und Wissenschaft in Public Health beleuchten, Perspektiven für Deutschland entwickeln und Bausteine für eine deutsche Public-Health-Strategie liefern.
In Berlin wurde durch das Zukunftsforum Public Health/Öffentliche Gesundheit dazu am Freitag, 25. Januar 2019, die Road Map für die Zukunftsstrategie „Mehr Gesundheit für alle“ vorgestellt.
Gute Gesundheit ist nicht einfach ein natürlicher Zustand, sondern verlangt immer auch koordinierte menschliche Anstrengungen. Es geht dabei um den Zugang zur gesundheitlichen Versorgung und deren Qualität, um die Qualität von Luft, Wasser und Boden, um gesunde Städte und gesunde natürliche Umwelten, um gesunde Arbeits- und Lebenswelten und um bestmögliche gesundheitliche Chancen für alle.
Die 300 Experten tauschten sich unter Nutzung verschiedener Moderationsformen innerhalb der 12 Arbeitsgruppen, die für die Themenvielfalt stehen, aus:
- AG 1: Plattform für den Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis – Beispiele aus dem ÖGD
- AG 2: Public Health in der Arbeitswelt
- AG 3: Die Sicherung der Kinder- und Jugendgesundheit in den Kommunen
- AG 4: Künftige Forschungsschwerpunkte für Public Health
- AG 5: Health in All Policies
- AG 6: Entwicklung integrierter kommunaler Konzepte für die Zusammenarbeit von Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft
- AG 7: Institutionen und Verfahren für die Evidenzbasierung von Public Health
- AG 8: Verhältnisprävention auf Bevölkerungsebene: Strategien politischer Durch- und Umsetzung
- AG 9: Global und Public Health Strategie – zwei Seiten einer Medaille?
- AG 10: Public-Private Partnerships (PPPs) in Public Health
- AG 11: Karrierewege in Public Health
- AG 12: Big Data und Public Health
Dr. Michael Schäfer, 1. Vorsitzender des BZÖG, wurde erstmals zum Treffen eingeladen und in die AG 1 einbezogen. Bei den unterschiedlichen Ebenen findet allerdings Dental Public Health noch keine Berücksichtigung. Eine Arbeitsgruppe, die sich insbesondere dieser Thematik widmet, wäre seiner Ansicht nach im Gesamtkontext eine sinnvolle und gewinnbringende Ergänzung.
„Um mehr Gesundheit für alle zu erreichen, muss Gesundheit ein Querschnittsthema in allen Politikfeldern werden“, sagt Susanne Moebus, Professorin für Urbane Epidemiologie des Universitätsklinikums Essen. „Die Cholera wurde vor allem durch sauberes Wasser und ein funktionierendes Abwassersystem besiegt, eine Idee aus dem damals neuen Wissensfeld der Hygiene. Wir brauchen heute einen globalen Ansatz, der wissensbasiert und handlungsorientiert ist, eine weltweite Perspektive einnimmt und gleichzeitig Gesundheit in den vielen nur scheinbar kleinen politischen Entscheidungen vor Ort mitdenkt.“
Die Road Map „Mehr Gesundheit für alle“ des Zukunftsforums fordert eine solche deutschlandweite, politikfeldübergreifende Strategie für Öffentliche Gesundheit (englisch: Public Health), welche in den kommenden drei Jahren gemeinschaftlich ausgearbeitet und umgesetzt wird.
Weitere Informationen unter zukunftsforum-public-health.de