Anzeichen von häuslicher Gewalt? Das können Sie tun!

Zahnärzte bekommen Spuren oftmals als erste und einzige Außenstehende zu sehen

Die Zahnärztekammer (ZÄK) Berlin hat in Kooperation mit dem „Runden Tisch Berlin – Gesundheitsversorgung bei häuslicher und sexualisierter Gewalt“ (RTB) nun einen „Handlungsleitfaden Häusliche Gewalt“ für Zahnärztinnen und Zahnärzte und Praxisteams herausgegeben. Dieser bietet praktische Unterstützung bei der Ansprache und Gesundheitsversorgung von eventuell betroffenen Patientinnen.

Opfer zögern häufig aus Angst oder Scham, sich an Außenstehende zu wenden und Unterstützung zu suchen. „Umso wichtiger ist es für unsere Berufsgruppe, zu handeln: Werden Sie bitte aktiv, sollten Sie bei Ihren Patientinnen und Patienten Anzeichen von Gewalt bemerken. Nichts ist schlimmer, als aus Unsicherheit nichts zu tun oder wegzuschauen.“

Der Leitfaden führt das Praxis-Team Schritt für Schritt und mit konkreten Formulierungshilfen durch die Gesprächsführung bei Erkennung, Dokumentation und Versorgung. Auf der Rückseite des DIN-A4-Blattes sind alle wichtigen Kontaktdaten zu nachfolgenden Hilfeeinrichtungen aufgeführt, damit schnell Kontakt ins Hilfsnetz gebahnt werden kann.

So steht etwa die „BIG Hotline 030 - 611 03 00“ als eine kostenfreie und mehrsprachige telefonische Beratungsstelle bei häuslicher Gewalt 24/7 zur Verfügung.

„Verletzungen am Mund, am Kiefer und an den Zähnen gehören zu den häufigsten Folgen von Gewalt in Paarbeziehungen„, ergänzt Karin Wieners, wissenschaftliche Referentin des RTB. “Nehmen Zahnärzte und zahnmedizinische Fachangestellte Anzeichen für Gewalt wahr und fühlen sie sich sicher im Ansprechen, in der Versorgung und Zusammenarbeit mit spezialisierten Hilfeeinrichtungen, können sie für Betroffene wichtige unterstützende Ansprechpartner sein."

Der Handlungsleitfaden Häusliche Gewalt steht auf der Website der ZÄK Berlin zum Download und Ausdruck kostenlos zur Verfügung.

Lesen Sie die vollständige Mitteilung unter www.zm-online.de

 

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