bvpg beschließt Positions­papier zur Weiter­entwick­lung von Prävention und Gesund­heits­förderung

Die Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung e.V. (bvpg) hat „Empfehlungen zur Stärkung von Prävention und Gesundheitsförderung“ erarbeitet und in ihrer Mitgliederversammlung am 22. Mai 2023 verabschiedet.

In dem Positionspapier heißt es, dass eine größere Bedeutung von Prävention und Gesundheitsförderung entscheidend zu einer verbesserten Lebensqualität der Bevölkerung in Deutschland beitragen kann - allerdings nur, wenn das Handlungsfeld fachlich, politisch und strukturell weiterentwickelt wird.

Die grundsätzliche Forderung nach Stärkung und Verankerung von Prävention und Gesundheitsförderung als eines ressortübergreifenden und vor allem die Verhältnisprävention berücksichtigenden Handlungsprinzips ist zentrales und zugleich verbindendes Element der folgenden fünf Empfehlungen (Zusammenfassung):

  1. Das Präventionsgesetz in eine gesundheitsförderliche Gesamtpolitik einbinden

Alle neuen Gesetzesvorhaben auf Bundes- und Landesebene sollen auf ihre gesundheitlichen Auswirkungen hin analysiert werden. Die Ministerien sollen dabei zusammenarbeiten.

  1. Prävention und Gesundheitsförderung als Querschnittsaufgabe weiterentwickeln und ausbauen

Prävention und Gesundheitsförderung sind keine weitere „Säule“ des Gesundheitswesens, sondern eine basale Voraussetzung für ein resilientes und damit zukunftsfähiges Gemeinwesen. Deshalb, so die dringende Empfehlung, darf keinesfalls am Budget für Prävention und Gesundheitsförderung gespart werden!

Effekt- und zielorientierte Ausgaben für die Prävention und Gesundheitsförderung sind Investitionen, die helfen, menschliches Leid durch Krankheiten, Invalidität oder Pflegebedürftigkeit zu vermindern und langfristig die entsprechenden Ausgaben in diesen Bereichen zu senken. Darüber hinaus sind auch für weitere gesellschaftspolitische Bereiche – bei mittel- und längerfristiger Betrachtung – sekundäre Einsparungen zu erwarten.

Ferner kann zweifellos menschliche Gesundheit nicht mehr entkoppelt von planetarer Gesundheit gesehen werden – Stichwort Klimawandel.

Ein weiteres Ziel muss dabei sein, die individuelle wie auch die organisationale Sicherheits- und Gesundheitskompetenz zu stärken

  1. Kommunale Gesundheitsförderung weiterentwickeln

Prävention und Gesundheitsförderung sollen zu pflichtigen Aufgaben der kommunalen Selbstverwaltung und als Pflichtaufgaben in den Gesundheitsdienstgesetzen der Länder für den Öffentliche Gesundheitsdienst (ÖGD) verankert werden.

  1. Digitalen Fortschritt und wertebasierte Orientierung in Einklang bringen

Autonomie, Empowerment, Partizipation und soziale Gerechtigkeit – an diesen Werten orientiert sich Gesundheitsförderung. Gerade mit Blick darauf gilt es also zu prüfen, wie digitaler Fortschritt so gestaltet werden kann, dass dieser dem Menschen dient bzw. ausgeschlossen werden kann, dass er ihm schadet.

  1. Ziele, Pläne, Strategien: Bestehendes sichten und Mehrfachentwicklungen vermeiden

Gefordert ist eine bessere Integration und Koordination der Pflichten und Aufgaben, aber auch der Finanzierungs- und Evaluierungsbedarfe auf Seiten der zahlreichen unterschiedlichen Akteurinnen und Akteure und Aktivitä­ten, damit Konfliktpotentiale erkannt und Doppelentwicklungen ebenso wie Mehrfachfinanzierungen vermieden werden können.

Mehr Informationen auf bvpg.de

 

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