DAK Kinder- und Jugendreport 2018

Im Auftrag der DAK-Gesundheit untersuchte die Universität Bielefeld umfassend die Gesundheitssituation der Kinder und Jugendlichen. Was sind die häufigsten Erkrankungen bei Jungen und Mädchen? Wie viele Kinder sind chronisch krank? Wie hoch sind die Ausgaben durch die Behandlungen? Wie oft haben Kinder und Eltern die gleichen Krankheiten? Welchen Anteil haben Elternhaus und Bildungsgrad der Eltern am Gesundheitsrisiko der Kinder? Die repräsentative Studie gibt Antworten anhand von Abrechnungs- und Versorgungsdaten und liefert erstmals systematische Analysen zum Zusammenhang von Eltern- und Kindergesundheit.

Die Wissenschaftler konnten auf DAK-Versicherungsdaten von fast 600.000 Kindern und 430.000 Eltern zurückgreifen. Diese ungewöhnlich hohe Datenbasis erlaubte eine umfassende Datenerhebung, die zu repräsentativen Ergebnissen für alle 13,4 Millionen Jungen und Mädchen in Deutschland führte. So erklärt Professor Dr. Wolfgang Greiner von der Universität Bielefeld als Studienleiter: "Mit dem Kinder- und Jugendreport liegen erstmals belastbare Analysen zur Wahrscheinlichkeit von Erkrankungen im Kindesalter vor, wenn parallel auch die Eltern erkrankt sind."

Die DAK-Studie zeigt klare Zusammenhänge zwischen dem Bildungsstatus der Eltern und dem körperlichen und seelischen Gesundheitszustand ihrer Kinder. Ferner wird der Einfluss des sozioökonomischen Familienhintergrundes auf die Art der Gesundheitsversorgung beleuchtet. „Wenn das Elternhaus krank macht, hängt die Diagnose der Kinder oft mit dem Lebensstil von Mutter oder Vater zusammen“, sagt Andreas Storm. „Die gesundheitliche Ungleichheit zwischen den Familien ist größer als gedacht. Es gibt nachweislich erhöhte Risiken für benachteiligte Kinder.“

Drei Beispiele aus dem Report: Kinder von Eltern ohne Ausbildungsabschluss sind im Alter zwischen fünf und neun Jahren bis zu 2,5-mal häufiger von Fettleibigkeit betroffen als Kinder von Akademikereltern. Bei Zahnkaries gibt es in bildungsarmen Familien laut Studie 2,8-mal so viele Fälle wie beim Nachwuchs von Akademikern. Der Anteil von psychischen Erkrankungen ist bei Kindern aus Suchtelternhäusern stark erhöht – Depressionen etwa treten um 80 Prozent, ADHS um 70 Prozent häufiger auf als bei unbelasteten Kindern.

Quelle: dak.de

Zurück