Große regionale Unterschiede bei Amalgamfüllungen
Barmer Zahnreport 2023
Jeder neunte Patient in Mecklenburg-Vorpommern erhält bei schadhaften Seitenzähnen eine Amalgamfüllung, in Baden-Württemberg hingegen nur jede 83. Das geht aus einer aktuellen Auswertung des BARMER-Zahnreports hervor, die vor dem Hintergrund des Amalgamverbots der Europäischen Union ab Januar 2025 erarbeitet wurde.
Demnach gibt es nach wie vor große regionale Unterschiede beim Einsatz von Amalgam. Die niedrigsten Amalgamanteile bei der Inanspruchnahme von Seitenzahnfüllungen gab es im Jahr 2023 in Baden-Württemberg, Bayern und Hessen mit rund 1,2 beziehungsweise 1,3 und 1,9 Prozent. Spitzenreiter sind Brandenburg, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern mit 8,3 beziehungsweise 8,7 und 11,2 Prozent.
Der Anteil der Amalgamfüllungen im Seitenzahnbereich (bleibende Zähne) lag im Jahr 2023 bundesweit bei 2,6 Prozent.
Dem Zahnreport der BARMER zufolge bekamen im Jahr 2023 bundesweit noch 3,5 Prozent der Patientinnen und Patienten in ihren Seitenzähnen eine Amalgamfüllung. Im Jahr 2021 lag dieser Wert noch bei 4,6 Prozent. In dem genannten Zeitraum ergibt sich also eine relative Abnahme von etwa 25 Prozent. Untersucht wurden für diese Werte rund 1,7 Millionen Patienten mit einer Seitenzahnfüllung.
Insgesamt können bundesweit mehr als 80 Prozent der Praxen als „amalgamfrei“ bezeichnet werden. Eine alternative Versorgung der Patienten wird demnach schon vor dem Amalgamverbot ab 1. Januar 2025 von einer Vielzahl der Praxen umgesetzt. Welche zuzahlungsfreien Füllungen dort genau angeboten beziehungsweise eingebracht wurden, konnte anhand der Daten der BARMER jedoch nicht ermittelt werden.
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