Mehr beaufsichtige Zahnputzprogramme für Kinder in England

Studie aus dem Vereinigten Königreich

Die Untersuchung zeigt, dass die Zahl beaufsichtigter Zahnputzprogramme in Betreuungseinrichtungen für Kinder seit der vergangenen Erhebung im April 2022 um 28 Prozent gestiegen ist, und auch die Zahl der teilnehmenden Kinder um 35 Prozent zugenommen hat. Dennoch bestehen weiterhin Hindernisse für die flächendeckende Umsetzung, darunter unzureichende Finanzierung, Zeitmangel in Schulen und Kindergärten sowie logistische Herausforderungen wie Materialbeschaffung, heißt es. Rund ein Viertel der fünfjährigen Kinder in England hat Karies – in benachteiligten Gebieten sind es sogar bis zu 50 Prozent. Neben Schmerzen beeinträchtigt Karies das Essverhalten der Kinder, ihre Sprache, ihre Lebensqualität und ihr Selbstwertgefühl.

In England ist die Behandlung von Karies der häufigste Grund dafür, dass jedes Jahr mehr als 33.000 Kleinkinder hospitalisiert werden, was den NHS jährlich mehr als 40 Millionen Pfund kostet.

Als zentralen Treiber des beobachteten Anstiegs machen die Forschenden die verstärkte Priorisierung der Kinder-Mundgesundheit durch den NHS und lokale Behörden aus, außerdem das Ende der Pandemie sowie das Wahlversprechen der Labour-Partei, gezielte, beaufsichtigte Zahnputzprogramme für Drei- bis Fünfjährige einzuführen. Dennoch bleibe die Umsetzung lückenhaft, und viele der am stärksten benachteiligten Kinder hätten weiterhin keinen Zugang zu diesen Programmen.

Die Studie, veröffentlicht im British Dental Journal, hebt hervor, dass fast 60 Prozent der lokalen Behörden bereits Programme eingeführt haben. Erfolgsfaktoren sind die Zusammenarbeit mit Gesundheitsexperten, kostenlose Ressourcen wie das BRUSH-Toolkit und ein wachsendes Bewusstsein für die Risiken schlechter Mundgesundheit. Dennoch gebe es weiterhin Herausforderungen: Neben finanziellen Engpässen und organisatorischen Hürden gibt es Widerstand an einigen Schulen, die fürchten, dass beaufsichtigtes Zähneputzen einen Präzedenzfall für die Entmündigung der Eltern schaffen könnte.

Auch die Studienautoren betonen die Notwendigkeit gezielter staatlicher Investitionen. Sie fordern die Regierung auf, ihr Wahlversprechen einzulösen und sicherzustellen, dass finanzielle Mittel bereitgestellt werden, um bestehende Barrieren zu überwinden.

Die Forschenden argumentieren, dass Investitionen in diese Programme nicht nur kurzfristig Karies vorbeugen, sondern auch langfristige gesellschaftliche Vorteile bringen, indem sie Bildungschancen verbessern und Gesundheitskosten senken.

Lesen Sie die vollständige MItteilung auf www.zm-online.de

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