Teurer putzt nicht besser

Schon für 12 Euro gibt es „gute“ rotierend-oszillierende Bürsten

Von den neuen Modellen sind sieben „gut“ und günstig, keine hat schlechter als „befriedigend“ abgeschnitten. Die besten drei darunter kosten auch nicht viel – Oral-B iO 3N und Laifen Wave jeweils 80 Euro, die Philips Sonicare 3100 ist für 53 Euro zu haben. Marken­produkte von Philips Sonicare und Oral-B wurden im Test mit Zahnbürsten von Drogeriemärkten und Onlineshops verglichen.

Simuliert wurde auch eine langfristige Benutzung durch zwei Personen über sechs Jahre. Ein Modell schaffte diesen Dauerlauf nicht: Die Oclean-Bürste fiel vorzeitig aus. Die Urteile reichen von „gut“ bis „mangelhaft“, die Preise von weniger als 20 Euro bis mehr als 300 Euro. Neben dem Kaufpreis der Zahnbürste ist der Preis für Ersatzbürsten als Folgekosten zu beachten. Hier gibt es auch deutliche Preisunterschiede.

Zu den Testsiegern in der Kategorie der rotierend-oszillierende Modelle gehört die Oral-B iO Series 3N für 80 Euro als durchschnittlicher Ladenpreis mit dem Qualitätsurteil „gut“. Ein Bürstenersatz kostet 9,25 Euro. Doch auch Müllers Sensident Qi 11.000 für 35 Euro ist mit „gut“ bewertet und damit die beste unter den günstigen in dieser Kategorie. Eine Ersatzbürste kostet gerade einmal 1,98 Euro. Aber es geht noch günstiger: Bereits im Vorjahr ebenfalls „gut“ getestet war Rossmanns Prokudent Motion (11,99 Euro/1,48 Euro).

Unter den Schallzahnbürsten ist das Modell von Laifen Wave (80 Euro/5,33 Euro) mit dem Urteil „gut“ das beste. Es folgt Philips´ Sonicare 3100 Series (53 Euro/6,48 Euro) und Silk’n SonicSmile Plus (24,99 Euro/9 Euro). Die Testsieger aus den vergangenen Jahren von Philips und Playbrush sind deutlich teurer. Erstmals wurden auch Geräte getestet, die mit Ultraschallwellen arbeiten: die Modelle von Emmi-Dent für 120 Euro und von Megasonex für 150 Euro reinigen laut Stiftung jedoch nur „befriedigend“.

Viele Eltern fragen sich, ob sie Kinderzähne elektrisch oder lieber mit einer Handzahnbürste putzen sollen. Laut einer Studie sind elektrische Zahnbürsten mit oszillierender Rotation deutlich effektiver.

In der Studie beobachteten Forschende aus Israel vier Wochen lang Kinder, die in zwei Gruppen unterteilt wurden: Jede Gruppe benutzte entweder eine rotierend-oszillierende elektrische Zahnbürste oder eine Handzahnbürste. Bei Kindern im Alter von drei bis sechs Jahren putzten die Eltern, während die sieben- bis zehnjährigen Kinder selber putzten.

Die Ergebnisse zeigen, dass das Putzen mit beiden Zahnbürsten Plaque und Zahnfleischentzündungen reduzierte. Allerdings erzielten die Kinder mit den elektrischen Zahnbürsten deutlich bessere Ergebnisse, insbesondere bei der Plaque-Reduktion: So zeigte sich nach vier Wochen bei mehr als der Hälfte der Kinder (55,7 Prozent) im Alter von drei bis sechs Jahren, deren Eltern ihre Zähne mit der elektrischen Zahnbürste putzten, eine stärkere Reduzierung der Plaque im gesamten Mund und bei 34,3 Prozent eine stärkere Reduzierung der Plaque im hinteren Teil des Mundes.

Fast alle Kinder im Alter von sieben bis zehn Jahren (94,5 Prozent), die elektrisch selber putzten, hatten eine stärkere Reduktion der Plaque im gesamten Mund sowie im hinteren Teil des Mundes. Anzeichen von Gingivitis im gesamten Mundraum wurde bei Kindern im Alter von sieben bis zehn Jahren um 14 Prozent und die Gingivitis im hinteren Bereich des Mundes um 18,8 Prozent reduziert.

Die Autoren schlussfolgern, dass elektrische Zahnbürsten für Kinder zwischen drei und zehn Jahren vorteilhaft für die Plaque-Reduktion sind und bessere Ergebnisse erzielen als Handzahnbürsten – vorausgesetzt, sie werden richtig angewendet (www.zm-online.de).

Die Veröffentlichung finden Sie unter www.zm-online.de

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