Vielen Menschen werden die Weisheitszähne entfernt. Aber ist das wirklich nötig?
Laut der Leitlinie zur operativen Entfernung der Weisheitszähne wird die Frage der Verschiebungenaufgrund von Weisheitszähnen "kontrovers diskutiert" und ist nicht abschließend geklärt. In der Regel ist zu wenig Platz im Kiefer vorhanden, um die Weisheitszähne einfach wachsen zu lassen, denn der Kiefer ist im Laufe der Menschheitsgeschichte immer kleiner geworden. Bei bis zu 80% der jungen Erwachsenen bleibt daher ein Zahn im Kiefer und bricht nie durch. Früher oder später können Bakterien ihren Weg dorthin finden und Entzündungen verursachen. Auch Zysten können sich rund um einen im Kieferknochen verbliebenen Zahn bilden. Teilweise liegen die Weisheitszähne schräg und zielen mit ihrer Kronenauf die Wurzel des Nachbarzahns und können so hier Schäden verursachen. In manchen Fällen brechen die Weisheitszähne teilweise durch und es verbleibt langfristig Schleimhaut auf der Zahnkrone zurück. Diese Zähne lassen sich kaum reinigen und sind deshalb anfällig für Karies. Laut Leitlinie bereiten bis zu 60% der Weisheitszähne früher oder später Probleme. "Das Hauptproblem ist letztlich unsere lange Lebenserwartung", sagt Andreas Filippi. Ein Weisheitszahn müsste 60 Jahre lang unauffällig im Kiefer liegen. Zum Teil werden 60-, 70- oder 80-jährigen Patienten, die an Krebs erkrankt sind, Weisheitszähne vor einer Strahlen-oder Chemotherapie entfernt. Da es ihnen ohnehin schlecht gehr, ist das mehr als unerfreulich. Zumal eine Operation unter solchen Bedingungen alles andere als risikoarm ist.
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